Experiment des Monats
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Die heimischen Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus) sind sehr farbintensiv, der Extrakt ist dunkelblau, beim Ansäuern rot. Im Handel erhältlich sind hauptsächlich die größeren Kulturheidelbeeren, bei denen es sind um Kreuzungen und Züchtungen aus nordamerikanischen Sorten der Gattungen Vaccinium corymbosum und Vaccinium augustifolium handelt. Kulturheidelbeeren haben helles Fruchtfleisch und färben daher weniger, der Extrakt ist dennoch intensiv gefärbt.
Geräte und Chemikalien:
Kulturheidelbeeren,
Zitronensäure,
Natriumcarbonat,
kleine Bechergläser.
Durchführung:
Drei Bechergläser mit Wasser füllen, in einem einen Spatel Zitronensäure lösen, in einem weiteren
etwas Natriumcarbonat. Heidelbeeren mehrfach mit einem Zahnstocher perforieren und in jedes Becherglas eine Beere geben.
Die saure Lösung färbt sich innerhalb weniger Minuten intensiv rot, die basische nach einiger Zeit bläulich.
Wird die rote Lösung alkalisiert, schlägt die Farbe nach blaugrün um.
Cyanidin |
Erklärung:
Die vorherrschenden Farbstoffe in Heidelbeeren gehören zur Gruppe der Anthocyane, die auch in vielen
anderen Pflanzen vorkommen. Bei den Kulturheidelbeeren befinden sich die Farbstoffe überwiegend in der Schale.
Es dominieren Glykoside des Cyanidins. In saurer Lösung wird die glykosidische Bindung hydrolysiert und
es entsteht das Kation des Cyanidins, das leuchtend rot gefärbt und gut wasserlöslich ist, daher schnell
herausgelöst werden kann. In schwach basischer Lösung liegt das Molekül in einer neutralen
blauvioletten Form vor. Bei größeren pH-Werten entstehen Anionen mit grünlicher Farbe.
( EdM 05/2002 & 09/2010)
Gefahren:
Zitronensäure und Natriumcarbonat wirken reizend.
Literatur & Links:
D. Frohne, U. Jensen: "Systematik des Pflanzenreichs" - Stuttgart: Fischer, 1985 (3. Aufl.)
Matthias Ackermann: "Studien zum Verhalten von Anthocyanen aus Heidelbeeren im Humanstoffwechsel" - Würzburg, 2010 (Dissertation)
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Seite erstellt am: Samstag, 16. Mai 2020, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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