Experiment des Monats
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Viele Pflanzenfarbstoffe wirken als Säure-Base-Indikator. Der Farbstoff in der Schale von Radieschen und roten Rettichen läßt sich mit Alkohol sehr leicht extrahieren.
Geräte:
Reagenzgläser, Becherglas, Glastrichter, Erlenmeyerkolben, Faltenfilter
Radieschen-Schalen (oder rote Rettiche),
2-Propanol oder
1-Propanol.
Durchführung:
Die roten Schalen in einem Becherglas mit Alkohol übergießen und ca. 20 Minuten
stehen lassen. Dabei wird der Farbstoff herausgelöst. Den Extrakt filtrieren. Die Lösung
kann nun direkt eingesetzt werden (im hier gezeigetn Versuch 1:1 mit Wasser verdünnt) oder
sie wird eingeengt und kann dann längere Zeit in einer geschlossenen Flasche gelagert werden.
Der Radieschen-Indikator ist in stark saurer Lösung (pH < 2) orange-rot,
in schwach saurer und neutraler Lösung hellviolett, im basischen gelb-grün.
Erklärung:
Die Farbstoffe in den Radieschen gehören zu den Anthocyanen - wie viele andere
Pflanzenfarbstoffe auch (vgl. EdM 05/2002); der Hauptfarbstoff
ist Cyanidin.
Sie sind schwache Säuren, bei denen sich die deprotonierte und protonierte
Form in der Farbe unterscheiden (vgl. EdM 11/2000).
Gefahren:
Propanol ist leichtentzündlich.
Entsorgung:
Die alkoholischen Lösungen werden zum Lösungsmittelabfall gegeben, wässrige
Lösungen kommen zum Abwasser.
Literatur & Links:
Hartwig Möllencamp: Der Radieschenindikator - eine gute Alternative.
MNU 51 (1998), 410-413
August 2010: Die leuchtende Essiggurke
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Seite erstellt am: Dienstag, 31. August 2010, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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