Experiment des Monats
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Nach Gewaltverbrechen, aber auch bei Unfällen, ist es oft notwendig, kleine Blutspuren sichtbar zu machen. Seit dem 19. Jahrhundert nutzt man dazu die katalytische Wirkung von Blut auf die Zersetzung von Wasserstoffperoxid aus. Beim um 1900 eingeführten Kastle-Meyer-Test erfolgt die Sichtbarmachung durch Phenolphthalein, heute bedient man sich Luminol, das einen zuverlässigeren und empfindlicheren Nachweis erlaubt.
Geräte und Chemikalien:
Luminol,
Natriumperoxid,
Wasserstoffperoxid,
Tierblut,
Stoff (z.B. Taschentuch), Sprühflasche.
Durchführung:
0,2 g Luminol in 100 ml 1%iger Natriumperoxid-Lösung lösen.
5 ml 30%iges Wasserstoffperoxid zusetzen und die Lösung in eine Flasche
mit Zerstäuber füllen. Auf einem Textil einen Blutfleck aufbringen
und trocknen lassen. Wenn der Blutfleck in einem abgedunkelten Raum mit dem Reagens
bestäubt wird, leuchtet er hellblau auf.
Erklärung:
Luminol (3-Aminophthalsäure-hydrazid) wird bei Anwesenheit von Katalysatoren durch
Wasserstoffperoxid oxidiert. Dabei tritt eine intensive Lumineszenz auf: "Kaltes Licht"
EdM 01/2006
Als Katalysator dienen viele Schwermetallkomplexe, insbesondere Häm-haltige
Enzyme (am stärksten Katalase, aber auch Hämoglobin).
EdM 07/2001
Gefahren:
Wasserstoffperoxid und Natriumperoxid sind ätzend und brandfördernd.
Entsorgung:
Die Lösungen werden zum Schwermetallabfall gegeben.
Literatur & Links:
D. Wöhrle: "Photochemie". Weinheim: Wiley-VCH, 1988
P. Wich: Forensik - Leuchtendes Blut
Fritjof Schmock, Chemikum Marburg: persönliche Mitteilung
Herrn Fritjof Schmock Chemikum Marburg danke ich sehr herzlich für die Unterstützung. |
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Seite erstellt am: Donnerstag, 12. Mai 2016, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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