Experiment des Monats
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Bier wird in Deutschland streng nach dem Reinheitsgebot nur aus Malz, Hefe, Hopfen und Wasser hergestellt. Malz entsteht aus gekeimten Getreidekörnern durch trocknen, schroten und ggf. rösten. Bei der alkoholischen Gärung werden die Kohlenhydrate teilweise zu Ethanol umgesetzt. Das fertige Bier enthält - neben dem Hauptbestandteil Wasser - verschiedene Kohlenhydrate, Ethanol (für „alkoholfreie“ Sorten wird meist nach der Gärung der grössere Teil schonend entfernt), Proteine, Vitamine und Mineralstoffe, sowie diverse Aromastoffe.
Geräte und Chemikalien:
Brennspiritus, Bier,
kleine Bechergläser oder Standzylinder.
Durchführung:
Zu einer kleinen Probe Bier (5-10 ml) wird die dreifache Menge Ethanol gegeben (Brennspiritus eignet sich dafür sehr gut).
Bereits beim Mischen stellt sich eine Trübung ein. Der Grad der Trübung unterscheidet sich etwas zwischen
verschiedenen Sorten (in unserem Versuch ist sie bei den herberen Sorten (Pils vs. Export) stärker, jeweils bei der normalen
und alkoholfreien Probe aber etwa gleich).
Erklärung:
Der feine weiße Niederschlag besteht überwiegend aus Dextrinen. Dabei handelt es sich um Oligomere der Glucose,
d.h. Oligosaccharide mit 3-20 Glucose-Einheiten. Sie entstehen aus der Stärke (Polysaccharid der Glucose: unverzweigt
Amylose, verzweigtkettig Amylopektin) beim teilweisen Abbau durch Hydrolyse (enzymatisch beim Keimen und während der
Gärung, zu kleinen Teilen auch thermisch). Dextrine sind in Ethanol kaum löslich, bei Zugabe grösserer Mengen
Ethanol fallen sie daher aus.
Gefahren:
Brennspiritus ist leichtentzündlich.
Entsorgung:
Die Lösungen kommen zum halgoenfreien Lösungsmittelabfall.
Literatur & Links:
G. Schwedt: "Experimente mit Supermarktprodukten", Exp. 48
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Seite erstellt am: Dienstag, 14. Februar 2023, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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