Experiment des Monats
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Viele "Lifestyle Drinks" sind intensiv gefärbt. Als Farbstoffe kommen heute meistens Naturfarbstoffe zum Einsatz, manche enthalten aber auch synthetische Lebensmittelfarben.
Geräte und Chemikalien:
Erfrischungsgetränke mit den Farbstoffen Azorubin (E 122) und Brillantblau (E 133), Branntwein/Weinessig,
Textilproben (Wolle, Baumwolle u.a.), lange Pinzette, Bechergläser.
Durchführung:
50 ml des Getränks und 5 ml in einem Becherglas mit Wasser auf 200 ml auffüllen.
Die Textilproben (Gewebe oder Fasern) dazu geben und zum Sieden erhitzen.
Die Proben nach 5 Minuten herausnehmen, in Wasser ausspülen und trocknen lassen.
Die Wolle-Proben (ebenso Seide und Polyamid) sind intensiv gefärbt, Baumwolle (auch Leinen) hat nur wenig Farbe angenommen,
Polyacrylnitril und Polyester werden nicht angefärbt.
Erklärung:
Azorubin und Brillantblau gehören zu den Säurefarbstoffen, sie liegen in wässriger Lösung
als mehrfach negativ geladene Anionen vor. Diese Farbstoffmoleküle lagern sich mit den Sulfonat-Gruppen an
Aminogruppen der Proteine an, daher werden Wolle und Seide intensiv gefärbt, begrenzt auch Polyamide.
An Zellulose-Fasern ist die Bindung schwächer,
Baumwolle, Leinen und Viskose werden nur leicht gefärbt, unpolare Polymere werden nicht gefärbt.
Entsorgung:
Die Lösungen können zum Abwasser gegeben werden.
Literatur & Links:
Carolin Dauer & Peter Pfeifer: Färben mit Getränken. Unterricht Chemie, 105 (2008), 37-41
Petra Wlotzka: Fasern färben mit Powerade. Unterricht Chemie, 184 (2021), 33-39
Heinrich Kläui & Otto Isler: Warum und womit färbt man Lebensmittel? Chemie in unserer Zeit, 13 (1981), 1-9
Juli 2022: Kieselgel als Rostschutz
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Seite erstellt am: Freitag, 9. September 2022, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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