Experiment des Monats
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Strukturelle Änderungen von Proteinen lassen sich thermisch, durch Änderung des pH-Wertes, durch Oxidationsmittel und auch durch Alkohole auslösen.
Geräte und Chemikalien:
Hühnerei, alkoholische Lösungen verschiedener Konzentration, Porzellanschälchen
Durchführung:
Bei einem Hühnerei das Eiklar vom Dotter trennen und Proben des Eiklars in kleine Schälchen geben (in dunklen Schälchen ist der Effekt besser erkennbar).
Zu jeder Eiweiß-Probe eine kleine Menge einer der alkoholischen Lösungen geben. Bei Schnäpsen (Gin, Korn, Wodka etc., ca. 40% Ethanol) bilden
sich nach einigen Minuten weiße Schlieren und Flocken; verwendet man Franzbranntwein (60-65% Ethanol) geht es schneller. Wird alkoholisches Desinfektionsmittel
(meist >90% Ethanol/2-Propanol) zugegeben, bildet sich der weiße Niederschlag schon beim zutropfen.
Erklärung:
Durch die Alkoholzugabe kann die Struktur von Proteinen verändert werden (u.a. wenn Wasserstoffbrücken gebrochen werden), dann handelt
es sich um eine Denaturierung (meistens reversibel). Überwiegend handelt es sich aber um eine Fällung, weil sich die Lösungseigenschaften
einer alkoholischen Lösung deutlich von reinem Wasser unterscheiden. Ähnliche Effekte beobachtet man bei Zugabe leicht löslicher Salze
("Aussalzen" von Proteinen).
Gefahren:
Ethanol und alkoholische Lösungen höherer Konzentration sind leichtentzündlich.
Entsorgung:
Die Lösungen können zum Abwasser gegeben werden.
Literatur & Links:
Richter, Gerhard: "Praktische Biochemie"
Lück, Gisela; Gaymann, Peter: "Eiweisheiten"
Lehrbücher der Biochemie
November 2021: Der Bierdeckeltrick
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Seite erstellt am: Mittwoch, 2. März 2022, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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