Experiment des Monats
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Bei diesem Experiment läuft ein kleines aber heftiges Gewitter in einem Reagenzglas ab.
Geräte und Chemikalien:
Ethanol,
konz. Schwefelsäure,
Kaliumpermanganat,
Reagenzglas, großes Becherglas (als Sicherheitswanne), Pipetten, sehr kleiner Spatel.
Durchführung:
Ein sauberes und trockenes Reagenzglas wird 1-2 cm hoch mit konzentrierter Schwefelsäure gefüllt.
Nun werden vorsichtig 2-4 cm Ethanol überschichtet (alternativ kann auch erst Ethanol eingefüllt
und mit der Schwefelsäure unterschichtet werden).
Das Reagenzglas wird eingespannt und zur Sicherheit ein großes Becherglas oder eine Wanne untergestellt.
(zur Erhöhung der Sicherheit kann das Reagenzglas auch in ein mit kaltem Wasser gefülltes
Becherglas gestellt werden). Der Raum wird abgedunkelt.
Nun werden kleine Kristalle von Kaliumpermanganat eingeworfen. Es erscheinen helle Lichtblitze und es sind
knackende Geräusche hörbar.
Vorsicht: immer nur einzelne Kristalle einwerfen, die Reaktion kann sehr heftig erfolgen, das
Reagenzglas kann platzen oder Lösung herausspritzen. Es muß unbedingt das Ende der Reaktion
abgewartet werden, das kann 20-30 Minuten dauern. Die Lösung ist nun braun gefärbt.
Erklärung:
Permanganate bilden bei Kontakt mit konz. Schwefelsäure Dimanganheptoxid, das sich leicht
in Alkoholen löst. Dieses ist ein starkes Oxidationsmittel und reagiert sofort unter Lichterscheinung
mit Ethanol. Zusätzlich entsteht Sauerstoff, der ebenfalls sehr reaktiv ist. Ethanol wird zu
verschiedenen Produkten oxidiert, teilweise bis zu CO2. Die Permanganate werden überwiegend
zu MnO2 = Braunstein reduziert.
Gefahren:
Konzentrierte Schwefelsäure verursacht schwere Verätzungen.
Ethanol ist leichtentzündlich, Kaliumpermanganat brandfördernd.
Das Experiment darf nur im Abzug und nur von erfahrenen Experimentatoren durchgeführt werden!
Entsorgung:
Überstehendes Ethanol kann man (teilweise) vorsichtig mit einer Pipette abziehen.
Die restliche Lösung wird in ein großes Becherglas mit Wasser gegeben (Verdünnung der Schwefelsäure!)
und kommt dann zum Schwermetall-Abfall.
Literatur & Links:
R. Blume: "Blitze unter Wasser"
F. Bukatsch, O. Krätz, G. Probeck, R. Schwankner: "So interessant
ist Chemie"
F. R. Kreißl, O. Krätz: "Feuer und Flamme,
Schall und Rauch"
H. W. Roesky, K. Möckel: "Chemische
Kabinettstücke"
G. Wagner: "Chemie in faszinierenden Experimenten"
Herrn Fritjof Schmock Chemikum Marburg danke ich sehr herzlich für die Unterstützung. |
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Seite erstellt am: Freitag, 31. Januar 2020, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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