Experiment des Monats
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Echtes Lavendelöl wird durch Wasserdampfdestillation hergestellt. Dieser Prozeß ist aufwendig und bedarf einer entsprechenden Apparatur. Die ätherischen Öle lassen sich auch durch Mazeration gewinnen.
Geräte und Chemikalien:
Lavendelblüten, Speiseöl, Reibschale, Schraubdeckelglas.
Durchführung:
Die Blütenstände des Lavendel einige Tage trocknen lassen. Die einzelnen Blüten
von den Stengeln abstreifen und zerreiben (dadurch werden die Zellwände teilweise aufgebrochen).
In einem verschließbaren Glas die Blüten mit Speiseöl übergießen
(dazu ein möglichst neutrales, helles Öl verwenden, z.B. Distel- oder Walnußöl)
und an einem warmen Platz einige Tage stehen lassen. Durch ein Tuch abgießen.
Das erhaltene Duftöl riecht intensiv nach Lavendel.
Achtung: Das erhaltene Öl ist nur begrenzt haltbar; abhängig vom verwendeten
Speiseöl wird es innerhalb einiger Wochen ranzig.
Erklärung:
Die ätherischen Öle sind fettlöslich (bei der Wasserdampfdestillation scheiden
sie sich daher auf der wässrigen Phase des Destillats ab). Sie können durch unpolare
Lösungsmittel extrahiert oder durch Öle aufgenommen werden. Genau genommen handelt es
sich beim hier vorgestellten Verfahren um eine Zwischenform aus Enfleurage
(Absorption von Duftstoffen aus Pflanzenteilen durch Fett bei Raumtemperatur) und
Mazeration (Extraktion durch Flüssigkeiten in der Hitze).
Beide Verfahren sind beispielsweise im Roman "Das Parfum" von Patrick Süskind beschrieben.
Literatur & Links:
Otto Krätz: Historische chemische Versuche
Wikipedia: Enfleurage -
Mazeration
Peter Slaby: Filmdöschen-Enfleurage
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Seite erstellt am: Sonntag, 18. August 2019, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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