Experiment des Monats
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Im Gegensatz zu den Waschmitteln und Waschpasten, die überwiegend anionische Tenside als waschaktive Substanzen enthalten, befinden sich in Weichspüler in der Regel kationische Tenside. Dabei handelt es sich um quartäre Ammonium-Verbindungen. Diese binden sich an die Zellulosefasern und reduzieren dadurch die "Trockenstarre" der Wäsche.
Geräte und Chemikalien:
Reagenzgläser (oder hohe Bechergläser, Standzylinder).
Weichspüler mit kationischen Tensiden,
Methylorange,
Essigsäure (oder Essigessenz),
Essigsäureethylester.
Durchführung:
In einem Becherglas den Boden mit Weichspüler bedecken, 1-2 cm hoch Wasser auffüllen,
einige Tropfen einer 0,1%igen Methylorange-Lösung zugeben und mischen.
Mit Essigsäure bis zum orangeroten Farbumschlag ansäuern.
Etwa 1 cm hoch mit Essigsäureethylester überschichten und schütteln.
Die organische Phase färbt sich gelb.
Wird ein analoger Ansatz ohne Weichspüler mit Ester überschichtet und geschüttelt,
bleibt die obere Phase farblos.
Erklärung:
Methylorange ist eine Sulfonsäure, die mit dem kationischen Tensid ein Ionenpaar bildet,
das im Ester löslich ist. Sind im Waschmittel kationische und anionische Tenside enthalten,
bilden diese Ionenpaare, Methylorange wird praktisch nicht in die organische Phase überführt.
Gefahren:
Essigsäureethylester ist leichtentzündlich, Essigsäure ätzend bzw. reizend.
Entsorgung:
Die organische Phase kommt zum Lösungsmittelabfall, die wässrigen Lösungen
können zum Abwasser gegeben werden.
Literatur & Links:
G. Schwedt: "Experimente mit Supermarktprodukten", Exp. 123
Th. Seilnacht:
Zusammensetzung moderner Waschmittel
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Seite erstellt am: Samstag, 26. August 2017, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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