Chemische Experimente    

Experiment des Monats
September 2016

Rote Bete Titration


Auch Lebensmittel lassen sich maßanalytisch untersuchen - einige bringen den Indikator dazu gleich mit.

Experiment des Monats

Geräte und Chemikalien:
Rote Bete Konserve, Natriumcarbonat
Reagenzgläser, Tropfpipette.

Durchführung:
Aus einer Rote Bete Konserve etwas Lake entnehmen. Meistens ist die Farbe so intensiv, dass man verdünnt (hier 1:1 mit Wasser). Nun gibt man tropfenweise eine Lauge zu. Dafür kann 1-molare Natronlauge, alternativ (da nicht ätzend) 1-molare Soda-Lösung verwendet werden. Man bestimmt die Tropfen-Zahl bis zur erkennbaren blauviolett-Färbung (die Lösung im Foto wäre übertitriert).

Erklärung:
Der Hauptfarbstoff in der Roten Bete ist Betanin. Dieser ist im stark sauren Bereich pH < 2 violett, bei pH 4-6 rot und schlägt dann bis pH > 7 in blauviolett um. Im stark basischen Bereich schlägt die Farbe nochmals um ins bräunliche.
Da die pKS-Werte der Kohlensäure bei 6,35 und 10.3 liegen, ist nur die zweite Protolysestufe hier relevant, d.h. die Soda-Lösung wirkt als einnormale Lauge. Daher beobachtet man bei diesem Versuch auch keine CO2-Bildung.
Für eine einfache Konzentrationsbestimmung genügt die Verwendung einer Tropfpipette - mit der Näherung, dass ein Tropfen ca. 1/20 ml = 50 µl beträgt. Ein einfacher Test zeigt, dass 20 Tropfen ziemlich genau 1 ml sind. Für eine genauere Bestimmung ist eine Bürette natürlich zuverlässiger.
Im vorliegenden Versuch wurden für 5 ml Lake (auf 10 ml verdünnt) 15 Tropfen = 0,75 ml 1 m Lauge verbraucht. Es handelt sich somit um eine ca. 0,15-molare Säure. Gemäß Zutatenliste handelt es sich dabei überwiegend um Essigsäure, es ist somit eine 0,9%ige Lösung (reiner Branntweinessig enthält 5-6% Essigsäure).

Entsorgung:
Die Lösungen können zum Abwasser gegeben werden

Literatur & Links:
Lehrbüccher zur Lebensmittelchemie
R. Blume: Farbstoff der Roten Bete


August 2016: weiß-blau Reaktion

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Seite erstellt am: Freitag, 30. September 2016, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.  

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