200. Experiment des Monats
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Alle Enzyme haben ein pH-Optimum, d.h. ihre Aktivität ist abhängig vom pH-Wert. Es gibt Enzyme, die in extremen Bereichen noch aktiv sind, z.B. einige Verdauungsenzyme, die bei pH 1-2 besonders gut arbeiten (u.a. Pepsin, das durch die Magensäure aktiviert wird), die meisten Enzyme bevorzugen aber ein pH-neutrales Milieu.
Geräte und Chemikalien:
Kartoffel-Suspension (Kartoffel schälen, fein reiben und durch ein Tuch auspressen),
3%iges Wasserstoffperoxid,
1 M Salzsäure,
1 M Natronlauge,
Reagenzgläser, Tropfpipetten, pH-Indikator-Papier.
Durchführung:
In fünf Reagenzgläser je 2 ml Kartoffel-Suspension füllen.
Zur ersten Probe 1 ml 1 M Salzsäure, zur zweiten 2 Tropfen 1 M Salzsäure und
1 ml Wasser geben. Die dritte Probe mit 1 ml Wasser verdünnen. Zur vierten Probe kommen
2 Tropfen 1 M Natronlauge und 1 ml Wasser und zur letzten 1 ml Natronlauge.
Zu allen Proben werden nun 5 ml 3%ige Wasserstoffperoxid-Lösung gegeben. In Glas 2-4 setzt eine
sichtbare Gasentwicklung ein. Nach ca. 5 Minuten wird die Höhe des gebildeten Schaums verglichen.
Am höchsten steht er im mittleren Reagenzglas, in den benachbarten deutlich weniger. In den äußeren
erfolgte keine Gas- und damit Schaumentwicklung. Zum Schluß kann noch der pH-Wert der Proben bestimmt werden.
Erklärung:
Kartoffeln enthalten - wie viele andere Naturprodukte auch - das Enzym Katalase [es gibt mehrere Typen dieses Enzyms].
( EdM 10/1998, 07/2001 u.a.)
Dieses zersetzt Wasserstoffperoxid unter Bildung von Sauerstoff.
Das pH-Optimum liegt um pH 7, also im neutralen Bereich. Die Proben weisen pH-Werte von ca. 1 / 3-4 / 7 / 9-10 / 13 auf.
In stark sauren und stark basischen Lösungen kommt es zur Denaturierung des Enzyms, dabei verliert es seine
Funktionsfähigkeit. Auch im schwach sauren bzw. basischen Bereich kann das Enzym nicht so effizient
arbeiten wie im neutralen - die Enzymaktivität ist reduziert.
Entsorgung:
Die Lösungen können nach Neutralisation zum Abwasser gegeben werden.
Literatur & Links:
J. Arnold, K. Kremer, J. Mayer: Schüler als Forscher. MNU 67 (2014), 83-91
Julia Arnold: persönliche Mitteilung
Praktikumsanleitungen aus Ulm und Erlangen
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Seite erstellt am: Freitag, 15. August 2014, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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