Experiment des Monats |
Geräte und Chemikalien:
Glasschale, Pinzette, kleines Becherglas.
3%iges Wasserstoffperoxid, Kartoffel,
Quecksilberchlorid.
Durchführung:
Aus einer Kartoffel zwei etwa gleichgroße Stücke ausschneiden.
Eines in die mit 3%iger H2O2-Lösung gefüllte
Glasschale legen, spontan beginnt die katalytische Zersetzung. Die
Sauerstoffbildung zeigt sich durch Bildung von Gasbläschen und
Aufschäumen. Das zweite Kartoffelstück etwa eine Minute in eine
0,1%ige HgCl2-Lösung legen. Bringt man dieses Stück danach
in Wasserstoffperoxid, bleibt die Gasentwicklung aus. Die Katalase ist nicht
mehr aktiv: "vergiftet".
Der Versuch ist zwar auch mit anderen Schwermetallsalzen durchführbar
(z.B. Pb(NO3)2 oder CuCl2), der Effekt ist
jedoch nicht so deutlich ausgeprägt, die Enzym-Aktivität wird nur
reduziert.
Erklärung:
Viele Schwermetall-Ionen besitzen eine große Affinität zu (anionischem)
Schwefel. Im anorganischen Trennungsgang nutzt man dies z.B. bei der Fällung
dieser Metalle als Sulfide aus.
Zur Stabilisierung der Tertiär- und Quartär-Struktur von Proteinen
dienen insbesondere Disulfid-Brücken zwischen zwei Cystein-Seitenketten.
Einige Ionen, insbesondere Hg2+, können diese S-S-Brücken
aufbrechen oder sich an freie SH-Gruppen anlagern. Hierdurch wird die Struktur
des Proteins verändert, das Enzym verliert dabei seine katalytischen
Eigenschaften.
Gefahren:
Quecksilberverbindungen sind hochgiftig. (Doch genau diese Giftwirkung
soll ja mit diesem Versuch gezeigt werden.) Wasserstoffperoxid ist ätzend.
Entsorgung:
Alle quecksilberhaltigen Lösungen müssen als (Hg-haltiger)
Schwermetallabfall entsorgt werden.
Literatur:
M. Braun: "Umweltschutz - experimentell" - S. 46-47
A. Schunk: "Metalle im Organismus" - S. 29
Seite erstellt am: Mittwoch, 30. September 1998,
A. Schunk.