Chemische Experimente    

Experiment des Monats
August 2012

Dissoziation von Ammoniak


Chemische Gleichgewichte sind temperaturabhängig. Das gilt auch für Dissoziationsgleichgewichte, insbesondere dem von Ammoniak. Durch Farbindikatoren mit Umschlagbereichen um pH 7 lässt sich diese Reaktion sichtbar machen. Das Experiment ist auch als Projektionsversuch geeignet.

Experiment des Monats Experiment des Monats Experiment des Monats

Geräte und Chemikalien:
2 Erlenmeyerkolben oder Bechergläser, Heizplatte
5%ige Ammoniak-Lösung, 1%ige Phenolphthalein-Lösung

Durchführung:
Zu 50 ml Wasser 10 Tropfen Phenolphthalein-Lösung geben. Nun so lange Ammoniak-Lösung zutropfen, bis eine deutliche rosa-Färbung sichtbar ist. Die Lösung auf zwei Erlenmeyer-Kolben (bzw. Bechergläser) verteilen.
Eine Lösung erhitzen (Abb. 1; nicht bis zum sieden, denn dann würde zu viel NH3 entweichen). Dabei entfärbt sich die Lösung fast vollständig (Abb. 2). Beim Abkühlen (lässt sich durch ein kaltes Wasserbad beschleunigen) kehrt die rosa Färbung zurück (Abb. 3).

Erklärung:
Chemische Gleichgewichte sind temperaturabhängig: ΔG = ΔG°+RT·lnK
das gilt auch für die Dissoziation von Ammoniak: NH3 + H2O = NH4+ + OH
Bei steigender Temperatur verschiebt sich das Gleichgewicht in Richtung Ammoniak, d.h. der pH-Wert sinkt. Beim Abkühlen stellt sich die Ausgangslage wieder ein, der pH-Wert steigt und der Indikator verfärbt sich.

Gefahren: reizend
Ammoniak wirkt reizend.

Entsorgung:
Die Lösungen können - nach Neutralisation z.B. mit Salzsäure - zum Abwasser gegeben werden.

Literatur & Links:
Leonard A. Ford: "Chemical Magic", S. 5


Juli 2012: Molisch-Giroud-Reaktion

Archiv

Register



<- zurück zum aktuellen Experiment

Seite erstellt am: Mittwoch, 1. August 2012, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.  

Für den Inhalt externer Seiten wird keine Verantwortung übernommen!