Experiment des Monats
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Bei Infusionen und Injektionen in die Blutbahn dürfen nur isotone Lösungen verwendet werden, niemals destlliertes Wasser - sonst käme es zur Hämolyse, die Erythorzyten (roten Blutkörperchen) würden platzen.
Blutausstrich ungefärbt, ca. x200 |
Hämolyse-Lösung ca. x200 |
Geräte und Chemikalien:
Eppendorf-(Reaktions)Gefäße, Reagenzgläser und/oder Küvetten
0,9%ige Kochsalz-Lösung,
Erythrozyten-Suspension (aus abgelaufenen Blutkonserven; alternativ Rinder- oder Schweine-Blut, mit EDTA stabilisiert)
Eppendorf-Pipetten 100 µl & 1000 µl mit Pipettenspitzen;
ggf. Objektträger, Deckgläser, Mikroskop.
Durchführung:
Zwei Küvetten mit 1 ml dest. Wasser (demin. Wasser) bzw. 1 ml 0,9%iger NaCl-Lösung füllen
und jeweils 100 µl Erythrozyten-Suspension zugeben. Die Proben durchmischen. Mit der Kochsalz-Lösung
erhält man eine trübe rote Flüssigkeit, mit dest. Wasser eine klare Lösung.
Erklärung:
Die 0,9%ige NaCl-Lösung besitzt den gleichen osmotischen Druck wie das Cytoplasma der Erythrozyten, die
Lösungen sind isoton. Destilliertes Wasser enthält keine gelösten Bestandteile, der
osmotische Druck ist null. Auch demineralisiertes Wasser besitzt einen sehr geringen osmotischen Druck, da nur
noch sehr wenige organische Moleküle gelöst sind - diese Flüssigkeiten sind hypoton.
Erythrozyten besitzen - wie alle Zellen - eine semipermeable Zellmembran, d.h. diese ist durchlässig
für Wasser. Bringt man die Zellen in eine hypotone Lösung, diffundiert Wasser in die Zellen.
Der Innendruck steigt, bis die Membran reißt und die Zellen zerstört werden. Es resultiert
eine homogene Lösung.
Blutzellen können auch mit Schülermikroskopen als rundliche Zellen in einem Blutausstrich
erkannt werden (dazu ist mind. eine 100fache Vergrößerung erforderlich). Für ein differenziertes
Bild bedarf es aber einer 500fachen Vergrößerung. Beim Ausstrich der Hämolyse-Lösung
erhält man ein kontinuierliches rötliches Bild ohne erkennbare Strukturen.
Hinweis: die mikroskopischen Abbildungen sind (mit Digitalkamera) nicht farbtreu!
Literatur & Links:
Lehrbücher der Chemie / Biochemie für Mediziner
osmotischer Druck des Blutplasmas
Histologie: Blutausstrich (Histonet 2000, Univ. Ulm)
Technik: Blutausstrich (Wikipedia)
August 2011: Der chemische Garten
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Seite erstellt am: Donnerstag, 1. September 2011, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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