Experiment des Monats
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Im chemischen Garten wachsen Pflanzen, die aus anorganischen Salzen bestehen. Es handelt sich dabei um Schwermetall-Silikate. Durch Variation der Zucht-Gefäße und der verwendeten Salze können verschiedenartige Gärten erzeugt werden.
Geräte und Chemikalien:
Becherglas, Reagenzglas oder anderes transparentes Gefäß
Natronwasserglas-Lösung,
Salze verschiedener Schwermetalle, Glasstab, Spatel.
Durchführung:
Im Becherglas gleiche Mengen der Wasserglas-Lösung und Wasser mischen.
Einzelne Kristalle verschiedener Metallsalze, z.B. CuSO4, NiCl2,
Co(NO3)2, FeCl3, MnSO4 ... in die Lösung
werfen. Es bilden sich unterschiedlich gefärbte Gewächse, die unterschielich schnell
nach oben wachsen.
Erklärung:
Die Wasserglas-Lösung enthält Silikat-Anionen, die mit den meisten Schwermetall-Kationen
schwerlösliche Verbindungen bilden. Die eingeworfenen Salzkristalle beginnen sich aufzulösen,
die dabei freigesetzten Kationen bilden sofort eine Silkatschicht um den Kristall, die nur
für Wasser, nicht aber für Ionen durchlässig ist - es handelt sich also um eine semipermeable
Membran. Da sich der Salzkristall weiter auflöst, diffundiert Wasser ein, wobei der Druck
innerhalb der Silikat-Membran steigt. Die Membran reißt auf und es tritt ein kleiner Tropfen
der Lösung aus. An der Grenzfläche bildet sich sofort eine neue Silikat-Membran und der
Vorgang wiederholt sich. Das Wachstum erfolgt vor allem nach oben - dafür ist einerseits
in den Kristallen eingeschlossene Luft verantwortlich, zum anderen auch die Schwerkraft, die
dafür sorgt, daß die Membran an der Spitze am dünnsten ist. Je leichter das Salz löslich
ist, umso schneller erfolgt das Wachstum, denn umso schneller steigt die Konzentration in
der Lösung und es diffundiert damit schneller Wasser ein.
Gefahren:
Natronwasserglas ist ätzend, viele Schwermetallverbindungen sind giftig.
Entsorgung:
Die Rückstände kommen zum anorganischen Abfall. Die Bechergläser müssen schnell gereinigt
werden, da sonst die Silikatschicht nicht mehr von der Glasoberfläche entfernt werden kann.
Literatur & Links:
Lehrbücher der anorganischen Chemie
Experimentierbücher der letzten zwei Jahrhunderte
Videos am Computer-Chemie-Centrum Erlangen
Juli 2011: Redox-Reaktionen von Halogenen
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Seite erstellt am: Sonntag, 31. Juli 2011, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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