Experiment des Monats
|
Als Ersatz für Zucker werden in Lebensmitteln Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe eingesetzt. Zuckeraustauschstoffe sind längerkettige Kohlenhydrate, die eine der Saccharose (Haushaltszucker) vergleichbare Süßkraft besitzen, aber keinen oder einen nur geringen Einfluß auf den Blutzuckerspiegel haben. Süßstoffe haben dagegen eine Süßkraft (immer bezogen auf Saccharose = 1) von 10 - 10.000. Süßstoffe werden überwiegend synthetisch erzeugt.
Geräte:
Reagenzgläser, Pasteurpipetten
10%ige Kupfer(II)sulfat-Lösung,
10%ige Natronlauge,
verschiedene Süßstoff-Tabletten.
Durchführung:
Zwei Süßstoff-Tabletten werden jeweils in 5 ml Wasser gelöst.
Sobald sie sich vollständig aufgelöst haben, werden 1 ml Kupfersulfat-Lösung
und 1 ml 10%ige Natronlauge zugegeben und geschüttelt. Je nach Zusammensetzung des
Süßstoffs entsteht ein hellblauer Niederschlag oder eine tiefblaue klare Lösung.
Erklärung:
Die am häufigsten verwendeten Süßstoffe sind Saccharin, Acesulfam, Cyclamat und Aspartam.
Nur Aspartam bildet mit Kupfer(II)-Ionen stabile Komplexe, denn es enthält die Aminosäure
Aspartat (Asparaginsäure; gebunden an Phenylalanin); wie alle Kupfer-Aminosäure-Komplexe, sind diese dunkelblau.
Bei den anderen Süßstoffen bilden sich keine stabilen Metallkomplexe, bei Zugabe der
Natronlauge fällt hellblaues Kupfer(II)hydroxid aus.
( EdM 10/2001)
Saccharin | Natrium-Cyclamat | Acesulfam-K | Aspartam |
Hinweis:
Lebensmittel und Zusatzstoffe, die Aspartam enthalten, müssen mit einem Hinweis auf diesen Süßstoff
und den Bestandteil Phenylalanin versehen sein - als Warnhinweis für Menschen, die an Phenylketonurie leiden.
Diese Personen besitzen eine Stoffwechselstörung, bei der Phenylalanin nicht vollständig abgebaut werden kann.
Gefahren:
Natronlauge ist ätzend, Kupfersulfat gesundheitsschädlich und umweltgefährdend.
Entsorgung:
Die Lösungen kommen zum anorganischen Abfall.
Literatur & Links:
P. Grob: Einfache Schulversuche zur Lebensmittelchemie, Versuch 7.9
Chemie für Mediziner: Aminosäuren
Chemie für Mediziner: Phenylketonurie
Februar 2011: Ungesättigte Fettsäuren
zurück zum aktuellen Experiment
Seite erstellt am: Dienstag, 1. März 2011, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
Für den Inhalt externer Seiten wird keine Verantwortung übernommen!