Experiment des Monats |
Geräte und Chemikalien:
Flache Schale (große Petrischale, Fotowanne, etc.) wird eine Glasschale verwendet,
ist der Versuch auch zur Projektion geeignet.
Eisen-Nägel,
Kupfer-Blech,
Zink-Blech oder -Granalien,
Natriumchlorid-Lösung (0,1 mol/l),
1 %ige Kaliumhexacyanoferrat(III)-Lösung,
Gelatine.
Durchführung
100 ml NaCl- und 3 ml K3[Fe(CN)6]-Lösung mit ca. 15 g Gelatine
eindicken, in die Schale gießen und drei Eisennägel hineinlegen. Die Nägel
dürfen nicht verzinkt sein und sollten vorher abgeschmirgelt werden, um eine Oxidschicht
zu entfernen. Einen Nagel leitend mit einem Kupferblech verbinden (im Foto links), einen zweiten
mit Zink (rechts). Nach wenigen Minuten bildet sich in der Umgebung des mit Kupfer verbundenen
Nagels eine Blaufärbung, später (nach 20-30 Minuten) auch am "freien" Nagel. An dem
mit Zink verbundenen Nagel bleibt die Blaufärbung aus.
Erklärung:
Werden zwei verschiedene Metalle leitend miteinander verbunden, bildet sich ein "Lokalelement"
aus. Das unedlere Metall geht in Lösung (Anode) und überträgt die entstehenden
Elektronen auf das edlere Metall, das dann als Kathode wirkt und vor einem Angriff
geschützt ist. Dieses Prinzip wird bei Rohrleitungen, Brücken, Tanks und Schiffen
ausgenutzt. An den zu schützenden stählernen Objekten bringt man "Opferanoden" an
(meist aus Magnesium oder Zink).
Der umgekehrte Fall kann auftreten, wenn ein eisernes Bauteil mit einem Überzug eines
edleren Metalles (z.B. Zinn) versehen ist. So lange die Schutzschicht unversehrt ist, erfolgt
keine Korrosion. Ist die Oberfläche beschädigt, bildet sich ein Lokalelement aus,
wobei das unedlere Eisen schneller angegriffen wird.
In unserem Versuch wird die Auflösung des Eisens, d.h. die Freisetzung von
Fe2+-Ionen, durch das Hexacyanoferrat angezeigt: Es bildet sich "Berliner Blau".
Gefahren:
Kaliumhexacyanoferrat(III) ist gesundheitsschädlich.
Literatur:
Georg Wittke: "Metalle" - Versuch 17, S. 131
Seite erstellt am: Dienstag, 30. Juni 1998,
A. Schunk.