Chemische Experimente    

Experiment des Monats
September 2007

Alkohol-Nachweis


Mit Ammoniumcernitrat können Alkohole von Carbonylverbindungen unterschieden werden. Nur mit Alkoholen (die nicht mehr als 10-12 C-Atome besitzen) und mit Phenolen tritt eine charakteristische Farbreaktion ein. Leicht oxidierbare Alkohole führen aber schnell zu einer Entfärbung. Mit vielen Aminen treten ebenfalls Farbänderungen auf.

Experiment des Monats
Methanol - Ethanol - Phenol - Resorcin - Benzylalkohol - Aceton

Geräte und Chemikalien:
Reagenzgläser, Meßpipette;
Ammonium-cer(IV)-nitrat, 2 M Salpetersäure, verschiedene Alkohole und Phenole, z.B. Methanol, Ethanol, Phenol, Resorcin, Benzylalkohol, zum Vergleich z.B. Aceton.

Durchführung:
1 g Ammoniumcernitrat werden in 2,5 ml zweimolarer Salpetersäure gelöst. Wasserlösliche Alkohole können direkt eingesetzt oder mit Wasser verdünnt werden. Wasserunlösliche Verbindungen in Dioxan lösen. 0,5 ml der gelben Ammoniumcernitrat-Lösung mit 3 ml Wasser verdünnen und 5 Tropfen der zu testenden Lösung zugeben. Bei aliphatischen Alkoholen tritt eine orange-rote Farbe auf, bei Phenolen eine braune. Ketone und Carbonsäuren führen zu keiner Farbänderung.

Erklärung:
Alkohole bilden mit Cer(IV)-Ionen orange-rote Komplexe, Phenole bräunliche. Mit Carbonyl-Gruppen werden keine stabilen Komplexe ausgebildet. Mit Milchsäure (ohne Abb.) zeigt sich zuerst kurzzeitig die orange-rote Farbe, danach entfärbt sich die Lösung vollständig. Ursache hierfür ist eine Redox-Reaktion, bei der Cer(IV) zur Cer(III) reduziert, Milchsäure (bzw. Lactat) zu Brenztraubensäure (Pyruvat) oxidiert wird.

Gefahren: ätzend giftig leichtentzündlich reizend
Salpetersäure ist ätzend; Methanol, Phenol und Resorcin sind giftig; Methanol, Ethanol und Aceton sind leichtentzündlich; Ammoniumcernitrat und Benzylalkohol wirken reizend.

Entsorgung:
Die Lösungen werden zum Schwermetallabfall gegeben.

Literatur & Links:
Organikum, E 1.2.5.1 - S. 593 & 643 (18. Aufl.)


August 2007: Ascorbinsäure-Bestimmung

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Seite erstellt am: Freitag, 31. August 2007, A. Schunk, Institut für Didaktik der Chemie, Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main.

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