Experiment des Monats
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Zweige von Roßkastanien und Eschen werden in Wasser gestellt. Angeregt durch ultraviolettes Licht zeigt sich eine blaue bzw. blaugrüne Fluoreszenz. Die leuchtenden Wolken gehen von der Schnittfläche aus, die Zweige scheinen blau zu bluten.
Geräte und Chemikalien:
Zweige von Roßkastanien und Eschen
1000 ml Bechergläser mit Leitungswasser, UV-Lampe
Durchführung:
Das wassergefüllte Becherglas wird in einem abgedunkelten
Raum mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Sobald ein frisch
abgeschnittener Kastanienzweig in das Wasser getaucht wird,
bilden sich von der Schnittfläche ausgehende blau
fluoreszierende Schlieren. Nach einiger Zeit fluoresziert
die gesamte Lösung. Wird ein Eschenzweig verwendet,
erscheint eine blaugrüne Fluoeszenz.
Erklärung:
Cumarin-Derivate zeigen eine starke Fluoreszenz.
Solche Verbindungen kommen beispielsweise in der
Roßkastanie (Aesculus hippocastanum) und
der Esche (Fraxinus excelsior) vor.
Bei den in diesen Pflanzen enthaltenen Aesculin
handelt es sich um ein Glykosid aus Aesculetin und Glucose.
Es fluoresziert blau. Fraxin, das vor allem in der
Esche vorkommt, besitzt einen ähnlichen Aufbau,
fluoresziert aber grünlich.
Aesculin und Fraxin kommen unter anderem als
Licht- und Sonnenschutzmittel zum Einsatz.
Aesculin wurde bereits 1929 als optischer Aufheller
für Textilien verwendet.
Entsorgung:
Die Lösung kann zum Abwasser gegeben werden.
Literatur & Links:
M. Tausch, D. Paterkiewicz: "Fluoreszenz und Phosphoreszenz";
Praxis der Naturwissenschaften (Chemie), 39 (1988), 14-21
M. Tausch, M. von Wachtendonk, H. Deissenberger, H.-R. Porth, R. G. Weißenhorn:
"Chemie S II Stoff - Formel - Umwelt", Lehrbuch für Grund- und Leistungskurse.
Bamberg: C. C. Buchner, 1993
F. Bukatsch, O. Krätz, G. Probeck, R. Schwankner: "So interessant ist Chemie" - Versuch 115, S. 130
Herrn Prof. Dr. M. W. Tausch, Didaktik der Chemie an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, danke ich sehr herzlich für die Hinweise.
September 2002: Ein seltsamer Cocktail
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Seite erstellt am: Montag, 30. September 2002, A. Schunk, CCC Univ. Erlangen.
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