Experiment des Monats |
Flavonoide sind in allen höheren Pflanzen enthalten. Sie besitzen ein Grundgerüst,
das aromatische Gruppen und meist auch Carbonylgruppen enthält. Oft sind sie mit
Zuckermolekülen zu Flavonglykosiden verknüpft. Viele Flavonglykoside sind von
pharmazeutischem Interesse, sie können Venenerkrankungen vorbeugen und einige helfen
bei Lebererkrankungen.
Besonders flavonoidreich sind die Rautengewächse, zu denen auch die Zitrusfrüchte
gehören. Deren Flavonoide sind meist gelb gefärbt. Durch Reduktion können
einige in rote Farbstoffe umgewandelt werden.
Geräte und Chemikalien:
kleine Bechergläser oder Reagenzgläser
Alkoholischer Zitrusschalenextrakt,
Magnesiumpulver,
konz. Salzsäure.
Durchführung: Zu einigen Milliliter eines alkoholischen Zitrusschalenextraktes wird etwas Magnesiumpulver oder -gries gegeben. Nach Zugabe einiger Tropfen konzentrierter Salzsäure setzt lebhafte Wasserstoffentwicklung ein. Innerhalb einiger Minuten färbt sich die Lösung orange-rot bis rot-violett. |
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Erklärung: Durch den bei der Reaktion von Salzsäure mit Magnesium freiwerdenden Wasserstoff können Flavonoide reduziert werden. Die reduzierten Flavon-Moleküle bilden mit den entstehenden Mg2+-Ionen rötliche Komplexe. |
Gefahren:
Salzsäure ist ätzend, Magnesiumpulver und der entstehende Wasserstoff sind
brennbar.
Entsorgung:
Die Lösungen können - neutralisiert - dem Abwasser beigegeben werden.
Literatur & Links:
K. Sommer: "Naturstoffe geben sich zu erkennen",
Naturwissenschaften im Unterricht: Chemie, 11 (2000), Nr. 55, 26a
D. Frohne, U. Jensen: "Systematik des Pflanzenreichs" -
Stuttgart: Fischer, 1985 (3. Aufl.)
M. Gschneidner, M. Itschert, M. Johne: "Führer durch die Heil- und
Giftpflanzenabteilung" - Ulm: Univ.-Verlag Ulm, 1993 (Botanischer Garten Ulm)
E. Stahl, W. Schild: "Pharmazeutische Biologie", Bd. 4 -
Stuttgart: Fischer, 1981
Januar 2000: Der zündende Schneeball
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Seite erstellt am: Sonntag, 30. Januar 2000, A. Schunk.