Experiment des Monats |
Wasser, Schnee und Eis stehen bekanntermaßen in dem Ruf, Feuer zu löschen. Daß durch Schnee und Eis auch ein Feuer entfacht werden kann, zeigt der folgende Versuch.
Geräte und Chemikalien:
Bechergläser, Tiegelzange, feuerfeste Unterlage
Zinkpulver,
Ammoniumnitrat,
Ammoniumchlorid,
Strontiumnitrat,
Schnee oder Eis.
Durchführung:
In einem Becherglas (ca. 100 ml) 4 g NH4NO3 mit 1 g
NH4Cl und 1 g Sr(NO3)2 vermischen.
4 g Zinkpulver zugeben und durch Schütteln vermischen.
Nicht reiben!
Auf einer feuerfesten Unterlage zu einem Kegel aufschütten.
Mit der Tiegelzange einen kleinen Schneeball (Erbsengröße)
oder kleines Eisstückchen aufsetzten. Nach einigen Sekunden entsteht
unter starker Rauchentwicklung eine funkensprühende rote Stickflamme.
Erklärung:
Ammoniumnitrat kann in einer exothermen Reaktion zerfallen:
NH4NO3 N2O + 2 H2O
Bei trockenem, chloridfreiem NH4NO3 ist diese Reaktion stark gehemmt. Durch die Wasserzugabe (aus dem geschmolzenen Eis) wird die Zerfallsreaktion gestartet, wobei nun Zink als Reduktionsmittel wirkt:
NH4NO3 + Zn N2 + 2 H2O + ZnO
Gefahren:
Ammoniumnitrat ist brandfördernd und explosiv! Strontiumnitrat ist brandfördernd
und giftig, Ammoniumchlorid setzt in kleinen Mengen reizendes NH3 frei.
Entsorgung:
Die Rückstänge kommen zum anorganischen Abfall.
Literatur & Links:
F. Bukatsch, O. Krätz, G. Probeck, R. Schwankner: "So interessant ist Chemie" - Versuch 82, S. 92
F. R. Kreißl, O. Krätz: "Feuer und Flamme, Schall und Rauch" - V. 9.9, S. 97
H. W. Roesky, W. Möckel: "Chemische Kabinettstücke" - Versuch 12, S. 29-30
Herrn Dipl.-Chem. Johannes Baier danke ich sehr herzlich für die Unterstützung.
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Seite erstellt am: Donnerstag, 30. Dezember 1999, A. Schunk.