Chemische Experimente    

Experiment des Monats
Januar 2008

Anorganisches Fluorescein


Das Phänomen der Fluoreszenz - also der "Umwandlung" kurzwelligen Lichts in längerwelliges - kann bei anorganischen und organischen Stoffen beobachtet werden. Man kennt es von Mineralen und bestimmten Farbstoffen, aber auch einige Salze können fluoreszieren.

Experiment des Monats Experiment des Monats

Geräte und Chemikalien:
Reibschale mit Pistill, Spatel, UV-Lampe (Kurzwelle, 254 nm)
Magnesiumbromid, Zinn(II)chlorid.

Durchführung:
Etwa 1 g MgBr2·6H2O werden in einer Reibschale zerkleinert. Unter einer UV-Lampe zeigt sich keine Leuchterscheinung. Nun wird eine Spatelspitze SnCl2 zugegeben. An der Kontaktstelle zwischen beiden Salzen ist (unter der UV-Lampe) gleich eine leichte Fluoreszenz zu erkennen. Nach dem Verreiben leuchtet das ganze Gemisch hellgelb. Wird etwas Wasser zugegeben, erlischt die Fluoreszenz sofort.

Erklärung:
Die Sn2+-Ionen führen zu Fehlstellen im Kristallgitter des Magnesiumbromids. Dadurch entsteht ein Luminophor: kurzwelliges Licht (UV) wird absorbiert und als längerwelliges (sichtbares) Licht wieder emittiert.
Wird der Kristallverband aufgelöst, z.B. beim Lösen in Wasser, wird auch der Luminophor zerstört, die Lösung fluoresziert daher nicht.

Gefahren: reizend gesundheitsschädlich
Zinnchlorid ist gesundheitsschädlich, Magnesiumbromid reizend.

Entsorgung:
Das Salz wird in Wasser gelöst und kann dann zum Abwasser gegeben werden.

Literatur & Links:
H. W. Roesky, K. Möckel: "Chemische Kabinettstücke" - Versuch 79, S. 192-193


Dezember 2007: Pyrophores Eisen

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Seite erstellt am: Montag, 31. Dezember 2007, A. Schunk, Institut für Didaktik der Chemie, Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main.

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