Experiment des Monats
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Viele Verdickungsmittel bestehen aus Polysacchariden: Stärke, Cellulosederivate oder Glucomannane. Letztere sind die Hauptbestandteile in Guarkernmehl und Johannisbrotkernmehl, aus denen sich sehr einfach gummiartige Massen herstellen lassen.
Geräte und Chemikalien:
Guarkernmehl, Schälchen, Wasser, evtl. Lebensmittelfarben.
Durchführung:
Zwei Teelöffel Guarkernmehl mit der etwa doppelten Menge Wasser verrühren und kneten.
Wenn man farbige Bällchen herstellen möchte, das Wasser vorher mit Lebensmittelfarben versetzen.
Am besten in einem Schälchen zuerst eine kleinere Wassermenge zusetzen und kräftig vermengen,
dann weiter Wasser in kleinen Portionen zusetzen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Aus der Masse Bällchen formen und einige Minuten abbinden und trocknen lassen.
(Für mehrfarbige Bällchen können verschiedenfarbige Proben dabei noch "verklebt" werden.)
Sie verhalten sich dann wie Gummibällchen, sind aber nur wenige Tage haltbar, da sie leicht von
Bakterien oder Schimmelpilzen befallen werden.
Erklärung:
Guarkernmehl wird aus den Guarbohne (Cyamopsis tetragonoloba) gewonnen, einem Schmetterlingsblütler,
der in Indien heimisch ist. Die Guarbohnen werden geschält, getrocknet und gemahlen. Das Produkt enthält
etwa 80-90% Guaran, 5% Proteine, 3% Fasern und etwas Restwasser. Guaran gehört zu den Glucomannanen:
Heteropolysacchariden aus Mannose und Galactose. Sie besitzen ein hohes Quell- und Wasserbindungsvermögen.
Je nach Mischungsverhältnis, bilden sie mit Wasser elastische oder plastische Massen, Thixotrope Gemische
oder Fluide unterschiedlicher Viskosität. Der kleine Proteinanteil scheint hier die Elastizität
günstig zu beeinflussen.
Literatur & Links:
Jutta Brückmann, Elisabeth Arndt & Dorothea Freitag: Kunststoffe im Unterricht (Köln, 2003)
Katrin Winkelnkemper-Koslowsky, Gymnasium Johanneum Wadersloh/Liesborn (2020)
Peter Slaby, Springbällchen aus Guarkernmehl (Experimentas, 2015)
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Seite erstellt am: Freitag, 29. Juli 2022, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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