Experiment des Monats
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Die Früchte der Gemeinen Berberitze (Sauerdorn, Berberis vulgaris) werden in der orientalischen Küche, besonders im Iran, zum Kochen verwendet. Die Früchte sind ungiftig und schmecken säuerlich, im Gegensatz zum Rest der Pflanze. Wurzeln und Rinde enthalten erhebliche Mengen Alkaloide.
Geräte und Chemikalien:
getrocknete Früchte der Berberitze,
verd. Natronlauge,
Eisen(III)chlorid-Lösung, Becherglas, Reagenzgläser.
Durchführung:
Eine Probe Berberitze-Beeren ca. 10 Minuten mit Wasser aufkochen und die Lösung abgießen.
Mit Universalindikatorpapier den pH-Wert der Lösung prüfen - es zeigt sich eine saure Reaktion.
Bei Zugabe einiger Tropfen Natronlauge schlägt die orange-gelbe Farbe der Lösung nach orange-braun um.
Wird zu einer neuen Probe etwas Eisen(III)chlorid-Lösung getropft, färbt sie sich braun-schwarz.
Erklärung:
Die Früchte enthalten bis zu 6% Äpfelsäure (und weitere organische Säuren, u.a. auch Ascorbinsäure).
Der Extrakt zeigt saure Reaktion und die Beeren schmecken daher auch deutlich sauer.
Die Farbstoffe besitzen phenolische Hydroxylgruppen, eine Alkalisierung führt zu Farbveränderungen
und mit Eisen(III)-Ionen fallen Gerbstoffe aus.
Gefahren:
Natronlauge ist ätzend.
Entsorgung:
Die Lösungen können zum Abwasser gegeben werden.
Literatur & Links:
Dietrich Frohne; Uwe Jensen: Systematik des Pflanzenreichs (Stuttgart, 1985)
Sofia Renz-Rathfelder: Pflanze und Farbe (Frankfurt/Main, 1990)
Römpp Lexikon Lebensmittelchemie (Stuttgart, 1995)
September 2021: Die blauen Kassenzettel
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Seite erstellt am: Samstag, 11. Dezember 2021, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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