Experiment des Monats
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Das erste Backpulver wurde im 19. Jahrhundert entwickelt. Pottasche und Hirschhornsalz werden jedoch schon mindestens seit dem Mittelalter für Gebäck verwendet. Eines der ältesten überlieferten Lebkuchen-Rezepte stammt von 1296 aus Ulm.
Geräte und Chemikalien:
Hirschhornsalz,
Pottasche,
Kalkwasser,
Abdampfschalen (aus Porzellan; Glas kann springen), Indikatorpapier, Glasstab, Tiegelzange, Heizplatte.
Durchführung:
In zwei Porzellanschalen wird ein Spatel Pottasche bzw. Hirschhornsalz gegeben und auf eine Heizplatte gestellt.
In der Hitze nimmt die Menge des Hirschhornsalzes sichtbar ab, während sich die Menge Pottasche nicht
erkennbar verändert. Feuchtes Indikatorpapier zeigt über Hirschhornsalz eine deutlich basische
Reaktion, bleibt über Pottasche aber unverändert. Wird ein Tropfen Kalkwasser (klare Lösung
von Calciumhydroxid) mit einem Glasstab über die Proben gehalten, kommt es in beiden Fällen zu
einer Trübung.
Achtung: Das Experiment muss im Abzug durchgeführt werden!
Erklärung:
Hirschhornsalz besteht im Wesentlichen aus Ammoniumcarbonat, Pottasche aus Kaliumcarbonat.
Beim Erhitzen gibt Kaliumcarbonat CO2 ab und es entsteht Kaliumoxid.
Ammoniumcarbonat zerfällt zu NH3 und CO2.
CO2 lässt sich durch Trübung von Kalkwasser nachweisen (es entsteht
ein Niederschlag von CaCO3), NH3 (reizend!) führt zur basischen Reaktion
des Indikators. Da sich beim Hirschhornsalz nur gasförmige Produkte bilden, verschwindet
der Feststoff in der Hitze vollständig.
Beim Backprozeß bilden die Gase kleine Bläschen und erzeugen damit ein lockeres
Produkt.
Gefahren:
Ammoniak und Ammoniumcarbonat wirken stark reizend.
Entsorgung:
Die Rückstände können zum Hausmüll bzw. ins Abwasser gegeben werden.
Literatur & Links:
G. Schwedt: "Experimente mit Supermarktprodukten", Exp. 14+15, S. 30-32
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Seite erstellt am: Sonntag, 15. März 2015, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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