Experiment des Monats
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Cyclodextrine sind Oligosaccharide aus (meistens) 6-9 Glucose-Molekülen, die zu einem Ring verknüpft sind. Sie sind trotz der Größe gut wasserlöslich, besitzen aber einen eher lipophilen Innenraum, so dass sie unpolare Moleküle einschliessen und damit absorbieren können.
Geräte und Chemikalien:
1%ige alkoholische Phenolphthalein-Lösung,
β-Cyclodextrin,
0,1 M Natronlauge,
Reagenzgläser, Tropfpipette.
Durchführung:
10 ml Natronlauge mit 5 Tropfen Phenolphthalein-Lösung versetzen.
Der Indikator schlägt nach rotviolett um.
0,2 g Cyclodextrin werden in 20 ml Wasser gelöst. In ein zweites
Reagenzglas 20 ml Wasser einfüllen.
Zur Cyclodextrin-Lösung tropfenweise die gefärbte Natronlauge geben,
bis sich eine bleibende schwache Rosafärbung einstellt. Die gleiche Menge
Natronlauge zum Wasser geben; diese Lösung ist intensiv violett gefärbt.
Mit Universalindikatorpapier zeigt sich in beiden Lösungen ein pH > 10 (der
Umschlagbereich für Phenolphthalein liegt bei pH 8,2-9,6).
Erklärung:
Phenolphthalein liegt in saurer und neutraler Lösung in der farblosen Lacton-Form vor.
In alkalischem Milieu wird der Lacton-Ring gespalten, das Molekül gibt zwei
H
In den Cyclodextrinen kann nur die neutrale Lacton-Form binden. Trotz des hohen pH-Werts
erfolgt daher kein Farbumschlag, so lange die Phenolphthalein-Moleküle weitgehend
"eingefangen" werden. Erst wenn die Kapazität der Cyclodextrine überschritten wird, liegen
genügend frei gelöste Indikator-Moleküle vor, um einen Farbumschlag zu erreichen.
Gefahren:
Natronlauge ist ätzend.
Entsorgung:
Die Lösungen werden neutralisiert und können dann zum Abwasser gegeben werden.
Literatur & Links:
S. Krees, M. Tausch: "Moleküle zu Gast beim Zuckerwirt - Wirt-Gast-Komplexe mit Cyclodextrinen"
Praxis der Naturwissenschaften - Chemie in der Schule, 56 (2007), 33-38
Michael W. Tausch, Simone Krees et al.: Schulversuchskoffer DiSiDo;
Bergische Universität Wuppertal & Wacker Chemie AG, 2007
Dezember 2014: Löslichkeit von Erdalkalisulfaten
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Seite erstellt am: Montag, 5. Januar 2015, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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