Experiment des Monats
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Krapp gehört zu den am längsten verwendeten Pflanzenfarbstoffen. Schon im alten Ägypten wurde die Krapp-Färberei nachgewiesen, aus der griechischen und römischen Antike gibt es zahlreiche Berichte. Angewandt wird in der Regel die Beizen-Färbung, d.h. die Textilien werden zunächst mit Salzen verschiedener Metallionen getränkt und dann in einem Extrakt der Krapp-Wurzeln gekocht. Dabei entstehen auf den Fasern Farblacke aus Alizarin und dem jeweiligen Metallion.
Alizarin-Farblack mit Zr4+, Al3+, Fe3+ | Krapp-Wurzeln |
Geräte und Chemikalien:
3 Bechergläser oder Reagenzgläser.
Alizarin S,
Eisen(III)chlorid,
Aluminium-kalium-sulfat,
Zirkonylchlorid,
Ammoniak-Lösung
Durchführung:
In die Bechergläser verdünnte Lösungen eines Eisen(III)-, Aluminium- bzw. Zirkon-Salzes geben.
Den Lösungen einige Tropfen Ammoniak-Lösung zusetzen.
Bei Zugabe einer 0,1%igen Alizarin-S-Lösung (man verwendet dazu besser die Sulfonsäure des Alizarin,
da diese gut wasserlöslich ist und die gleiche Reaktionen ergibt) entstehen charakteristische Färbungen
(je nach Konzentration fallen die Farblacke teilweise aus):
Aluminium: orangerot; Eisen: rotbraun; Zirkon: violett.
Erklärung:
Alizarin (und auch Alizarin S) bildet mit vielen Metallionen Farblacke. Dabei handelt es sich um gemischte
Metallkomplexe, deren genaue Struktur noch nicht geklärt ist. Diese Verbindungen sind überwiegend
rot, violett oder bräunlich gefärbt. Diese Farbreaktion erfolgt ebenso in Lösung, wie auch
bei der Beizen-Färbung auf Textilien.
Gefahren:
Ammoniak wirkt reizend.
Entsorgung:
Die Lösungen werden zum Schwermetall-Abfall gegeben.
Literatur & Links:
Jander/Blasius: "Lehrbuch der analytischen und präparativen anorganischen Chemie", S. 426, 615 u.a.
Umland: "Charakteristische Reaktionen anorganischer Stoffe", S. 182
Thomas Seilnacht: Färberröte / Krapp
Frau Ute Kesper und Herrn Moritz Kroll vom Chemikum Marburg danke ich sehr herzlich für die Unterstützung. |
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Seite erstellt am: Dienstag, 6. August 2013, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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