Experiment des Monats
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Die lipophilen (fettlöslichen) Vitamine A und D lassen sich durch eine Farbreaktion mit Antimon(III)chlorid nachweisen. Diese Vitamine finden sich in vielen tierischen Produkten, besonders in Leber und dem aus Fischleber gewonnenen Lebertran.
Geräte und Chemikalien:
Reagenzgläser, Pipetten, Spatel.
Antimon(III)chlorid,
Vitamin A Präparat (z.B. Vit-A-saar oder Vogan),
Lebertran,
Chloroform.
Durchführung:
0,5 g SbCl3 in 10 ml Chloroform lösen.
In einem Reagenzglas den Inhalt einer Kapsel des Vitaminpräparats in 2-3 ml Chloroform lösen,
in einem zweiten Reagenglas wenige Tropfen Lebertran in 2-3 ml Chloroform lösen.
Zu beiden Proben jeweils ca. 1 ml der SbCl3-Lösung geben. Es tritt in beiden
Reagenzgläsern zuerst eine intensive Blaufärbung auf, beim Lebertran schlägt die Farbe
nach wenigen Minuten in orange-braun um.
Erklärung:
SbCl3 reagiert mit Retinol (Vitamin A) unter Bildung eines Carbenium-Ions und
weiter zu einem Additionsprodukt.
( Mechanismus)
In der reinen Vitamin-Lösung ist dessen blaue Farbe einige Zeit beständig, im Lebertran
kommt es durch Folgereaktionen mit anderen Inhaltsstoffen schnell zur Entfärbung.
Lebertran enthält u.a. auch Vitamin D = Calciol.
Auch hier kann eine Addition von Antimonchlorid an einer Doppelbindung erfolgen. Die resultierende orange-rote Farbe
ist charakteristisch für Steran-Derivate mit drei konjugierten Doppelbindungen.
Gefahren:
Antimon(III)chlorid ist ätzend und umweltgefährdend, Chloroform giftig und umweltgefährdend.
Beide Substanzen wirken möglicherweise kanzerogen.
Entsorgung:
Die Lösungen müssen als halogenierte organische Abfälle entsorgt werden.
Literatur & Links:
F. Bukatsch, W. Glöckner: Experimentelle Schulchemie, Bd. 3, V. 144, S. 86
Peter Keusch (Regensburg): Vitamin A Nachweis
Philipp Reiß (Marburg): Fette & Öle (ChidS)
Herrn Dr. Robert Opferkuch, Abteilung Anorganische Chemie II der Universität Ulm, danke ich sehr herzlich für die Unterstützung.
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Seite erstellt am: Samstag, 31. Dezember 2011, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
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