Chemische Experimente    

Experiment des Monats
Januar 2010

Calciumphosphate


Calcium- und Phosphat-Ionen bilden schwerlösliche Niederschläge. Da beide Ionen im Harn enthalten sind, können sich dadurch in der Niere oder Blase Phosphat-Steine bilden. Der Organismus versucht dies zu verhindern, indem in der Niere auch Citrate (Salze der Zitronensäure) ausgeschieden werden.

Experiment des Monats

Geräte:
2 Bechergläser 250 ml, 2 Bechergläser 50 ml, Meßzylinder
Calciumchlorid Dihydrat, Kaliumhydrogenphosphat (oder Kaliumphosphat), Natriumcitrat.

Durchführung:
In zwei Bechergläser werden jeweils 20 ml 0,1 M Calciumchlorid-Lösung gegeben. Die erste Lösung wird mit 40 ml Wasser verdünnt, im zweiten Becherglas werden 40 ml 0,1 M Natriumcitrat-Lösung zugesetzt. Werden nun jeweils 20 ml 0,1 M Kaliumhydrogenphosphat-Lösung zugegeben, bildet sich im ersten Becherglas ein weißer Niederschlag, die Lösung im zweiten Glas bleibt dagegen klar.

Erklärung:
Die Citrat-Anionen bilden mit den Calcium-Ionen sehr stabile Chelat-Komplexe. Die Konzentration freier Ca2+-Ionen sinkt dadurch so weit ab, daß das Löslichkeitsprodukt für Calciumphosphat nicht mehr überschritten wird, die Fällung bleibt aus.

Gefahren: reizend
Calciumchlorid und Kaliumhydrogenphosphat wirken reizend.

Entsorgung:
Die Lösungen können zum Abwasser gegeben werden.

Literatur & Links:
Thomas Rech, Axel Schunk, Hans Joachim Bader: Harnsteine.
   Naturwissenschaften im Unterricht - Chemie 18 (2007), Nr. 102, 32-35
Thomas Rech: Experimente zur Bildung und Lösung von Harnsteinen.
   Oberseminararbeit an der Goethe-Universität Frankfurt/Main, 2007
Axel Schunk: Nierenstein & Co. Experimentalvortrag auf der Fachgruppentagung Chemieunterricht, Wissenschaftsforum Chemie, Frankfurt/Main (02.09.2009)
    Der Vortrag ist als Video verfügbar.
Chemie für Ärzte: Harnsteine

Das Experiment wurde von Thomas Rech im Rahmen einer Oberseminararbeit ausgearbeitet.
Herrn Manfred Simon (Goethe-Universität Frankfurt am Main) danke ich sehr herzlich für die Video-Aufzeichnung, aus der das Foto entnommen ist.


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Seite erstellt am: Donnerstag, 31. Dezember 2009, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.  

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