Chemische Experimente    

Experiment des Monats
März 2008

Zigaretten-Flammenwerfer


Zigaretten brennen in reinem Sauerstoff sehr viel schneller als an der Luft - ein wichtiger Beitrag zum Nichtraucherschutz!
Für das Experiment muß nicht unbedingt mit flüssigem Sauerstoff gearbeitet werden, ein Sauerstoffstrom aus einer Spritze zeigt ähnliche Wirkung.
Das Experiment wurde (wie zahlreiche weitere mit Einmalspritzen) von Viktor Obendrauf entwickelt.

Experiment des Monats

Geräte und Chemikalien:
Injektionsspritze, Adapter, Kanüle, Zigarette, Gummischlauch
Sauerstoff.

Durchführung:
Zuerst wird die Spritze mit Sauerstoff gefüllt. Das kann am einfachsten aus einer Druckgasflasche erfolgen: über einen Adapter (oder kleinen Stopfen mit passender Bohrung) und einen Gummischlauch die Spritze an die Gasflasche anschliessen und das Ventil vorsichtig aufdrehen (sonst schießt der Kolben der Spritze durch den Überdruck heraus). Alternativ kann auch Sauerstoff aus anderen Experimenten (z.B. der Spaltung von Wasserstoffperoxid oder Wasser-Elektrolyse) verwendet werden.
Die Kanüle auf die mit Sauerstoff gefüllte Spritze aufsetzen und in den Filter der Zigarette stechen. Die Zigarette anzünden und Sauerstoff durch den Filter drücken. Die Zigarette verbrennt innerhalb von Sekunden mit leuchtender Flamme; ggf. eine zweite mit Sauerstoff gefüllte Spritze bereithalten und bei Bedarf auswechseln.

Erklärung:
Luft enthält nur 21% Sauerstoff. Daher erfolgt die Verbrennung der Zigarette normalerweise relativ langsam. Wird sie dagegen in reinem Sauerstoff verbrannt, können die Oxidationsprozesse sehr viel schneller ablaufen. Dies zeigt sich insbesondere in der leuchtenden Flamme, aufgrund der schneller freiwerdenden Energie.

Gefahren:
Vorsicht vor Verbrennungen; wegen der gesundheitsschädlichen Verbrennungsprodukte sollte der Versuch im Abzug durchgeführt werden.

Entsorgung:
Die Rückstände können zum Hausmüll gegeben werden.

Literatur & Links:
V. Obendrauf: Versuchsbeschreibungen zum 1. Gesamtösterr. Experimentalseminar für Hauptschulen
      Sommerschule der Chemie, 1994, S. 21
V. Obendrauf: Mit H2O2 zur "Elephant's Toothpaste". Chemie & Schule, 4/2007, 6-16
H. Flandorfer et.al.: Chemische Schulversuche aus allgemeiner und anorganischer Chemie; Univ. Wien

Herrn Dr. Jens Salzner, Institut für Didaktik der Chemie, J.W.Goethe-Universität Frankfurt am Main, danke ich sehr herzlich für die Unterstützung.


Februar 2008: Bunte Emulsionen

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Seite erstellt am: Freitag, 29. Februar 2008, A. Schunk, Institut für Didaktik der Chemie, Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main.  

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