Experiment des Monats
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Calcium-Mineralstoffpräparate sollten nicht mit Spinat,
Rhabarber oder Schokolade eingenommen werden - in einigen Packungsbeilagen
wird darauf hingewiesen. Aber warum ist das so?
Die genannten Nahrungsmittel enthalten größere Mengen
Oxalsäure bzw. Oxalate. Diese bilden mit Ca2+-Ionen
einen schwerlöslichen Niederschlag und verhindern damit die
Resorption. In diesem Experiment wird die Fällung von
Calciumoxalat aus einer Mineralstoff-Brausetablette gezeigt.
Geräte und Chemikalien:
Calcium-Brausetabletten,
Oxalsäure
Bechergläser
Durchführung:
Eine Calcium-Brausetablette in einem großen Becherglas
in etwa 1000 ml Wasser lösen.
Einige Präparate sind nicht vollständig löslich,
in diesem Fall sedimentieren lassen und die Lösung abdekantieren.
Nun eine Lösung von 1 g Oxalsäure in
50 ml Wasser zugeben. Es bildet sich sofort
ein weißer Niederschlag von Calciumoxalat.
Diese Reaktion dient auch als spezifischer Calcium-Nachweis.
Physiologische Bedeutung:
Die Ausfällung von Calciumoxalat durch oxalathaltige
Nahrungsmittel kann auch im Verdauungstrakt erfolgen.
Die Calcium-Ionen können dadurch nicht mehr resorbiert werden.
Calciumoxalat kann auch in den Harnwegen ausfallen.
Bei kleinen Mengen bildet sich nur feinkörniges Harnsediment,
das ausgespült wird. Um einen Kristallisationskeim herum
können sich aber auch größere Konkremente bilden.
Etwa 75% aller Nierensteine bestehen aus Calciumoxalaten
(den Mineralen Whewellit und Weddellit).
Gefahren:
Oxalsäure ist gesundheitsschädlich.
Entsorgung:
Die Lösungen können zum Abwasser gegeben werden.
Literatur & Links:
Lehrbücher zur Anorganischen und Analytischen Chemie
Quarks & Co.: Knochen (WDR 3, 15.10.2002)
weitere Informationen zu Harnsteinen in der
Chemie für Ärzte
November 2002: Xanthoprotein-Reaktion
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Seite erstellt am: Samstag, 30. November 2002, A. Schunk, CCC Univ. Erlangen.
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