Farbiges Feuer wird nicht nur beim Feuerwerk zum Jahreswechsel gerne gesehen;
auch in Experimentalvorträgen, hier beispielsweise beim
Chemikum Marburg,
ist es sehr willkommen ...
Geräte und Chemikalien:
Borsäure,
Methanol,
konz. Schwefelsäure
Rundkolben oder Erlenmeyerkolben mit aufgesetztem Steigrohr,
Dreifuß (oder Stativ) mit Drahtnetz, Bunsenbrenner.
Durchführung:
In einem Kolben werden ca. 50 ml Methanol mit 1 g Borsäure
und 2-3 ml konz. H2SO4 versetzt. Ein Steigrohr
(vorzugsweise mit passendem Schliff) auf den Kolben setzen; der Aufsatz
muß dicht schliessen, damit die brennbaren Dämpfe nur im Rohr aufsteigen.
Den Reaktionsansatz auf das Drahtnetz stellen und mit dem Brenner bis zum
Sieden erhitzen. Die aufsteigenden Dämpfe können an der Spitze
des Rohrs entzündet werden und verbrennen mit grüner Flamme.
Erklärung:
In einer durch die Säure katalysierten Reaktion entsteht aus Borsäure
und Methanol Borsäuretrimethylester:
H3BO3 + 3 CH3OH
B(OCH3)3 + 3 H2O
Der Ester ist leicht flüchtig
und brennbar. Borsäure und ihre Derivate färben Flammen grün,
der Ester verbrennt daher mit grüner Flamme.
Gefahren:
Konzentrierte Schwefelsäure ist stark ätzend,
Methanol leichtentzündlich und giftig, Borsäure ist gesundheitsschädlich.
Entsorgung:
Reste des Reaktionsansatzes werden zum halogenfreien Lösungsmittelabfall gegeben.
Literatur & Links:
F. R. Kreißl, O. Krätz: "Feuer und Flamme,
Schall und Rauch" - Versuch 9.1, S. 87-88
H. W. Roesky, K. Möckel: "Chemische
Kabinettstücke" - Versuch 116, S. 277-278
Harald Donath, Philipps-Universität Marburg, persönliche Mitteilung
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