Experiment des Monats
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Schmerztabletten gehören zu den verbreitetsten Medikamenten. In diesem Experiment werden die Inhaltsstoffe von Schmerztabletten chromatographisch getrennt. Durch Vergleich mit den Reinsubstanzen kann gezeigt werden, welche Wirkstoffe in den Präparaten enthalten sind.
Geräte und Chemikalien:
Schmerztabletten (mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure und/oder Paracetamol),
Chloroform,
Triethylamin,
Ethanol,
Lösungen von 5 g Acetylsalicylsäure, 1 g Coffein bzw.
1 g p-Hydroxy-acetanilid (Paracetamol) in jeweils 400 ml Chloroform
Reagenzgläser, Reibschale, Trichter, Rundfilter, DC-Platten
(Kieselgel mit Fluoreszenz-Indikator), DC-Kammer, UV-Lampe.
Durchführung:
Eine viertel Tablette wird in der Reibschale mit dem Pistill zerdrückt
und das Pulver in ein trockenes Reagenzglas gegeben. Dort wird es mit etwa
10 ml Chloroform versetzt und die Lösung in ein weiteres Reagenzglas
filtriert. Eine kleine Menge des Filtrats trägt man mit einer
Kapillare als möglichst kleinen Fleck auf eine DC-Platte auf.
Dann trägt man in gleicher Weise (ausreichend Abstand halten) die
Vergleichslösungen auf: Coffein, Paracetamol und Acetylsalicylsäure.
Die DC-Platte wird anschließend getrocknet und kommt dann in eine mit 5 ml
Laufmittel (Chloroform : Ethanol : Triethylamin - 15:3:1) gefüllte Trennkammer
(Deckel auflegen!).
Kurz bevor die Lösungsmittelfront die Oberkante der DC-Platte erreicht hat,
nimmt man die Platte aus der Kammer und markiert die Grenze der Lösungsmittelfront.
Unter der UV-Lampe sind die Positionen der verschiedenen Substanzen als dunkle Flecke
sichtbar und werden markiert. Nun werden die Laufstrecken der Substanzen
xSubstanz und der Lösungsmittelfront xLM
ausgemessen und daraus die Rf-Werte berechnet:
Rf = xSubstanz/xLM
Erklärung:
Schmerztabletten können verschiedene Wirkstoffe enthalten;
in den meisten frei verkäuflichen Medikamenten kommen
Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin®) oder Paracetamol vor.
Einige Kombinationspräparate enthalten
zusätzlich Coffein (z.B. Thomapyrin®,
Neuralgin® u.a.). Diese Wirkstoffe können
aus den Tabletten leicht mit Chloroform extrahiert und dann
chromatographisch getrennt werden. Da die Substanzen farblos sind,
sind sie nicht direkt sichtbar. Man verwendet daher DC-Platten
mit einem Fluoreszenz-Indikator. Unter ultraviolettem Licht
leuchtet die Platte gelb-grün. An den Stellen, an denen sich
organische Substanzen befinden (die gesuchten Wirkstoffe), kommt
es zu einer Löschung der Fluoreszenz, diese Stellen bleiben dunkel.
Sie können markiert und später ausgemessen werden.
Gefahren:
Chloroform ist giftig, Triethylamin ätzend bzw. reizend,
Ethanol ist leichtentzündlich.
Entsorgung:
Die Lösungen und das Laufmittel kommen zum halogenierten organischen
Lösungsmittelabfall.
Literatur & Links:
Praktikum Chemie für Mediziner:
Versuch 3.2
M. Petersen-Braun, U. Gessner, B. Drechsler, J. Salzner, G. Wagner:
"Arzneimittel und Chemie - Unterrichtsmaterialien für einen
zeitgemäßen Chemieunterricht"
Leverkusen: Bayer Vital, 2003 - Versuch 5 (andere Variante)
Frau Dipl.-Chem. Gisela Martinek und Frau Dipl.-Chem. Angelika Hofmann danke ich sehr herzlich für die Unterstützung.
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Seite erstellt am: Mittwoch, 30. Juni 2004, A. Schunk, CCC Univ. Erlangen.
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